[REVIEW] Kyra Groh: Pinguine lieben nur einmal

Liebenswert. Wunderbar. Großartig.

Titel: Pinguine lieben nur einmal
Autor/in: Kyra Groh
Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: Blanvalet
Preis: 9,99€
Seiten: 384
- Rezensionsexemplar -

KLAPPENTEXT:
Gehen wir auf deine oder meine Eisscholle?

Felicitas (nur ihre Mutter nennt sie so, ihre Freunde sagen Feli zu ihr) ist kompliziert. Ordnung findet sie überbewertet. Deshalb hat sie auch kein Bücherregal. Und sie schämt sich nicht dafür, dass sie süchtig nach dem Family-Movie am Dienstag ist, der so schön vorhersehbar ist - Happy End garantiert! Denn leider passiert es nicht oft, dass sie Dinge so laufen, wie sie das gerne hätte. 
Lange dachte Feli, dass es Prinzessinnen-und-Prinz-auf-weißem-Ross-Beziehungen nur im Fernsehen gibt - bis sie Janosch vor die Füße fällt ... Und so fangen doch die großen Liebesgeschichten an oder etwa nicht?
 
ZUSAMMENFASSUNG: 
So ziemlich jede Frau dürfte die ach so vorhersehbaren aber doch so schön schnulzig-perfekten Family-Movies kennen, die jeden Dienstag Punkt zwanzig Uhr fünfzehn auf Sat.1 so ziemlich jeder Single-Frau recht bildhaft vor Augen führen, was sie gerade nicht hat. Eine dieser Frauen hört auf den Namen Feli, obgleich ihre Mutter darauf besteht, dass sie Felicitias heißt. Feli ist zwanzig, studiert Anglistik und hängt jeden Dienstag mit ihrem Mitbewohner Cem vor der Glotze und schnieft darüber, dass es solche Romanzen wie im Fernsehen im realen Leben gar nicht gibt.
 
Und eigentlich hat sich Feli ja auch mit diesem Umstand abgefunden ... Nun, wenn da nur nicht Janosch wäre. Janosch, Felis neuer Nachbar, der immer nur miesepetrig, sarkastisch und alles andere als nett zu ihr ist, ganz gleich, wie oft sie sich auch für nichts und wieder nichts bei ihm entschuldigt. Doch Feli wäre nicht Feli, wenn sie sich nicht - natürlich bewaffnet mit Rufus Beck in seiner Paraderolle als Vorleser sämtlicher Harry Potter-Bücher - aufmachen würde, um ihren Traummann zu erobern ...
 
FAZIT:
Ich liebe dieses Buch. Ganz einfach. Und da das nun geklärt ist, widmen wir uns dem Kern meiner Rezension - dem Fazit. Kyra Groh schreibt mit einem Witz, der nie deplatziert ist. Mein Schmunzeln hielt quasi von Seite 1 bis Seite 382 an und wurde nur hin und wieder von "Ist das goldig"-Seufzern und seltener von einer leicht besorgten Miene unterbrochen. Alles in allem habe ich bisher kein Buch gelesen, das mit diesem hier auch nur im Ansatz zu vergleichen ist.
 
Das Lesen hat mir durchweg solchen Spaß gemacht, dass ich es innerhalb weniger Stunden einfach in einem Rutsch durchlesen musste. Ja, genau. Ich musste. Die Geschichte ist witzig und spritzig und behandelt die Tatsache, dass Janosch, einer der beiden Protagonisten blind ist, ganz locker, aber eben nicht zu locker, so dass Janoschs Blindheit eben nur dann zu einer Art Problem wird, wenn er eines daraus macht, was dem Buch wiederum eine Art Eigenleben zuschreibt, wie ich finde.
 
Besonders gefreut hat mich außerdem, dass ich mit Feli, der weiblichen Protagonisten endlich mal eine Figur gefunden habe, die in meinem Alter ist. Aber das nur nebenbei.
 
Von Feli, über ihren verrückt-realistischen Mitbewohner Cem, Felis Familie, den sturen und sarkastischen Janosch, Felis beste Freundinnen bis hin zu Janoschs Familie, gefielen mir alle Figuren der Geschichte ausnehmend gut. 

Das Pünktchen auf dem i bei diesem ansonsten wirklich liebenswert-wunderbar-großartigen Buch war dann noch das Cover, das ich mir - wie ich zu meiner Schande gestehen muss - erst nach dem Lesen genauer angesehen habe. Und vielleicht war das ja gerade gut so. Denn es gefällt mir im Rückblick auf den Inhalt des Buches wahnsinnig gut und hat den Charakter der Geschichte wirklich gut eingefangen, wie ich finde. Und um noch einmal zum Kern meiner Rezension zurückzukommen: Ich liebe dieses Buch. Ganz einfach.

Für die Bereitstellung dieses liebenswert-wunderbar-großartigen Buches gilt mein aufrichtiger Dank Blogg dein Buch und natürlich vor allem dem Blanvalet Verlag.