[REVIEW] S. G. Browne: Anonyme Untote

Spannend. Einzigartig. Zombiemäßig.

Titel: Anonyme Untote
Autor/in. S. G. Browne
Erscheinungsjahr: 2010
Originaltitel: Breathers
Verlag: Heyne
Preis: 8,95€ (Mängelexemplar: 2,50€)
Seiten: 384

KLAPPENTEXT:
Zombies haben's auch nicht leicht - das weiß Andy nur zu gut, hat er sich doch seit einem tragischen Verkehrsunfall in einen dieser vermeintlichen Widerlinge verwandelt. Seine Eltern verbannen ihn in den Keller, die Öffentlichkeit meidet ihn. Den einzigen Trost findet er bei einer Selbsthilfegruppe, den "Anonymen Untoten".





ZUSAMMENFASSUNG:
Andys ganzes Leben findet von jetzt auf gleich wahrhaftig ein Ende, als er auf dem Rückweg von einer Party für Sekunden am Steuer seines Wagens einschläft. Er und seine Frau sterben bei dem Unfall. Wenige Tage darauf steht Andy jedoch aus Gründen, die keiner so genau kennt, als Zombie wieder auf - nur er alleine, seine geliebte Frau bleibt tot. 

Während die Atmer, also die Lebenden, ihn beschimpfen und mit Essen bewerfen, verbannen seine Eltern, bei denen er mit seinen Anfang dreißig nun wieder einziehen muss, ihn in den Weinkeller. Dort vernichtet er den teuren Weinbestand seiner Eltern, obgleich als Zombie ohnehin alles gleich schmeckt, und vermisst seine kleine Tochter, die ihren Vater für tot hält - also für richtig tot.

Einziger Lichtblick in seinem trostlosen Dasein als Untoter sind die wöchentlichen Treffen der "Anonymen Untoten", an denen andere wie Andy teilnehmen, andere Zombies, die sein Schicksal teilen. Und natürlich ist da auch noch Rita, zu der Andy sich mehr und mehr hingezogen fühlt. Rita, deren Selbstmord sie als Untote zurückkehren ließ. Doch als die beiden Ray, einen anderen Zombie, kennen lernen, der sie mit seinem selbst eingelegten "Wildfleisch" versorgt, beginnt sich das Blatt zu wenden ...

FAZIT:
Ist Zombie Andy zu Beginn der Geschichte noch völlig verwirrt, ob einer gewissen Situation, in der er sich aus unerfindlichen Gründen wiederfindet, entwickelt er sich vom Anfang der Geschichte bis hin zum Ende vom trauernden Vorzeige-Ehemann und tollem Papa zu etwas, das mir leider tierisch auf die Nerven ging. Mochte ich Andy zu Beginn total gerne, wegen seines Kampfes für seine alten Bürgerrechte, seiner Sehnsucht nach seiner Familie und alldem, schmiss S. G. Browne eben jene Charaktereigenschaften einfach über Bord, sobald eine gewisse Zombiedame namens Rita mit einem Glas Fleisch in der Hand gewinkt hat. Toller Anfang, furchtbar enttäuschendes Ende.