Was wäre, wenn die Charaktere in einem Buch ein
Eigenleben hätten, solange die Buchdeckel geschlossen bleiben? Ein Eigenleben,
das mit der Geschichte des Buchs gar nichts zu tun hat? Erst, wenn das Buch
wieder geöffnet wird, gehen die Figuren auf Position und spielen ihre Rolle für
die Leser weiter. Und was wäre, wenn einer dieser Charaktere das Buch unbedingt
verlassen wollte? Besser noch: Wenn sich eine Leserin in ihn verlieben und
beschließen würde, ihm zu helfen?
Eine Liebe, die Grenzen überwinden muss – das ist die
Geschichte von Delilah, einem ganz normalen Mädchen, und Oliver, dem Held ihres
Lieblingsbuchs. Die beiden verlieben sich ineinander: Doch wie können zwei so
unterschiedliche Welten jemals zueinanderfinden?
Es ist ein Kinderbuch und doch muss Delilah es einfach
immer wieder lesen. Wegen Oliver, dem Prinzen in der Geschichte, der sie
einfach nicht mehr loslässt. Klar, am Ende der Geschichte heiratet er seine
Prinzessin – aber dennoch. Und als sie eines Tages wieder einmal das Buch
aufschlägt, ist alles anders. Etwas hat sich verändert. Und bald darauf steckt
sie mitten in einem Abenteuer der ganz besonderen Art – sie soll Oliver dabei
helfen, die Seiten des Buches für immer zu verlassen …
Ich hatte mit dem Buch schon eine ganze Weile
geliebäugelt, als ich es im vergangenen Herbst beim Komplettausverkauf unserer
Weltbild-Filiale zum absoluten Schnäppchenpreis und zudem noch in tollem
Zustand gefunden habe. Träumt denn nicht jeder Leser hin und wieder davon, was
die Figuren des Buches, das er oder sie gerade liest, gerade tun, wenn er oder
sie das Buch nicht aufgeschlagen hat? Ich muss gestehen, ich habe durchaus
schon daran gedacht.
Klar, dass meine Erwartungen an das Buch dementsprechend
hoch waren. Was ich letzten Endes dafür erhalten habe, war eine durchaus
unterhaltsame Geschichte, die jedoch auch so manche Schwachstelle hatte.
Zumindest für mich. Daher auch gut gemeinte …