Titel: Arkadien erwacht
Autor/in: Kai Meyer
Erscheinungsjahr: 2009
Originaltitel: Arkadien erwacht
Verlag: Carlsen
Preis: 19,90€
Seiten: 415
Autor/in: Kai Meyer
Erscheinungsjahr: 2009
Originaltitel: Arkadien erwacht
Verlag: Carlsen
Preis: 19,90€
Seiten: 415
Notes: Teil 1 der Arkadien-Reihe rund um die MafiaPlus oder auch die Arkadier-Mafia.
Sie wartete. Zögerte. Dann zog sie den Kopf zurück, bevor sich ihre
Lippen berühren konnten. Einen Herzschlag lang sah er verletzt aus, aber dann
lächelte er, blinzelte in die Sonne und sagte: „Wenn es so weit ist, dann will
ich dabei sein.“
„Wenn was so weit ist?“
„Wenn du allen anderen nicht mehr in die Augen schaust, als hätten sie
dir gerade den Krieg erklärt. Und wenn du merkst“ – er deutete nach vorn über
die Schlucht –, „dass manches zwar aussieht wie das Ende der Welt, sie in
Wahrheit aber weitergeht, drüben auf der anderen Seite.“
Als Rosa in ein neues Leben auf
Sizilien aufbricht, ahnt sie noch nicht, dass dieses sich keineswegs als besser
entpuppt als das, das sie in New York zurücklässt. Da die Familie ihres
verstorbenen Vaters zur Cosa Nostra gehört, zur Mafia, geht sie zwar davon aus,
dass es nicht einfach werden wird. Doch dass sich ihr Neuanfang, der eigentlich
mit viel Ruhe und Abgeschiedenheit beginnen sollte, zum Albtraum entwickelt,
weiß sie noch nicht, als sie während ihres Fluges nach Sizilien auf Alessandro
Carnevare trifft, der, wie er sagt, wegen „Familiengelegenheiten“ zu Besuch bei
seiner Familie ist.
Bald stellt sich allerdings
heraus, dass es sich bei Alessandros Familie ebenfalls um eine Mafia-Familie
handelt, und noch dazu den Clan, der schon immer mit Rosas Familie, den
Alcantaras verfeindet ist. Besonders brenzlig, die sich allmählich entwickelte
Beziehung, wenn man bedenkt, dass Alessandros Vater, das Familienoberhaupt,
gerade erst verstorben ist und noch einige Wochen bleiben, ehe Alessandro
offiziell das Erbe seines Vaters und damit den Sitz des Familienoberhauptes
antreten kann.
Bis dahin jedoch haben es nicht
nur die anderen Mafiosi auf ihn abgesehen, sondern vor allem auch seine eigene
Familie. Allen voran der ehemalige Berater seines Vaters, Cesare, der den Mord
an Alessandros Mutter veranlasste und der nun alles daran setzt, Alessandro zur
Strecke zu bringen.
Fast, als wäre all das noch nicht
genug, überschlagen sich alsbald die Ereignisse. Plötzlich hat der Blutdurst
der Mafiosi eine ganz neue Bedeutung, die weit in die Vergangenheit führt. Die
Lage spitzt sich noch weiter zu, als Cesare versucht, Rosa den Mord an seinem
Sohn in die Schuhe zu schieben und immer deutlicher wird, dass es bei den
Arkadiern, den Überlebenden von Atlantis und heutigen sich in Tiere
verwandelnden Mafiosi ein noch größeres Geheimnis zu lüften gibt, als man sich
auch nur vorzustellen vermag …
Wie man sieht, habe ich zu
Gunsten des werten Herrn Kai Meyer mal wieder gegen meine Grundregel verstoßen,
die ja ganz eindeutig besagt, dass ich – aus guten Gründen, wie ich ja finde –
von deutschen Autoren gefälligst die Finger lasse. Aber bisher habe ich von der
Arkadien-Reihe einfach viel zu viel Gutes von Menschen gehört, die eigentlich
ja einen richtig tollen Büchergeschmack haben, als dass ich die Bücher weiter
hätte ignorieren können.
Als ich dann also vor ein paar
Wochen mit meinem Stiefpaps mal wieder in der Bibliothek war, hab ich glatt
zugegriffen, dachte mir, dass es jetzt wirklich mal Zeit wird, selbst herauszufinden,
ob die Bücher nun gut oder schlecht sind. Ob es sich nun lohnt, für Kai Meyer
meine No-Germans-Allowed-Leseregel zu brechen oder nicht.
Nun, das lässt sich ganz einfach
sagen: Es hat sich sehr wohl gelohnt. Zwar dachte ich nach etwa 40 Seiten, dass
ich das Buch abbrechen würde, weil Rosa mich – ganz ernsthaft – fast zu Tode
genervt und angekotzt hat. Aber dann wurde es definitiv besser. Viel besser.
Ich habe das Buch jetzt innerhalb eines Tages durchgelesen – was ja für sich
sprechen dürfte.