[REVIEW] Kady Cross: Das Mädchen mit dem Stahlkorsett

Titel: Das Mädchen mit dem Stahlkorsett
Autor/in: Kady Cross
Erscheinungsjahr: 2011
Originaltitel: The Girl in the Steel Corset
Verlag: HEYNE
Preis: 14,99€
Seiten: 368
Notes: Teil 1 der Steampunk-Chronicles.






Mein Name ist Finley Jane. Ich lebe in London - der Stadt, in der Licht und Dunkelheit ganz nahe beieinander liegen. So wie bei mir selbst. Ich habe übermenschliche Kräfte, und wenn mir jemand dumm kommt, kann das für den Betreffenden schon mal böse enden. Als auf die Königin ein Mordanschlag verübt werden soll, bittet man mich, England zu retten ...
... UND DER SPAß BEGINNT!

Als auch Finleys derzeitiger Arbeitgeber zudringlich wird, hat sie endgültig die Nase voll. Sie liefert sich eine handfeste Prügelei mit dem werten Lord Felix, der natürlich den Kürzeren zieht. Als sie dann Hals über Kopf davonläuft, weil sie nicht so ganz glauben kann, dass ihre dunkle, ihre übermenschlich starke Seite wieder die Kontrolle über sie übernommen hat, wird sie angefahren - von niemand geringerem als dem reichsten Mann Englands: Griffin King, achtzehn Jahre alt, Herzog.

Griff nimmt sie pflichtschuldig mit zu sich nachhause und reimt sich Finleys Geschichte aus der Tatsache zusammen, dass auf ihren Kleidern das Wappen von Lord Felix zu finden ist und dass das junge Mädchen es offenkundig sehr eilig hatte - schließlich weiß er allzu gut, dass der Lord dazu neigt, seinen weiblichen Bediensteten lästig zu fallen. Aber als Finley wieder zu sich kommt, weckt sie erst so richtig seine Neugier, da ihre dunkle Seite die Oberhand hat - und natürlich beeindruckt ihn ihre Kraft.

Doch obgleich er ihr anbietet, sich ihnen anzuschließen, zieht es ihre dunkle Seite zu den Abgründen der Gesellschaft, oder um zu präzisieren - es zieht sie zu dem geheimnisumwitterten, berühmt berüchtigten Schwerstkriminellen Jack Dandy, in dessen Dunstkreis sich auch Lord Felix aufzuhalten pflegt. Zunächst als Mittelsmann zwischen Finley und Felix, um ihm zu übermitteln, dass er was erleben kann, wenn er je wieder ungefragt ein Mädchen anfasst, wächst die Faszination immer mehr, die ihre dunkle Seite für den undurchsichtigen und ebenso attraktiven Dandy hegt.

Derweil verliebt sich ihr wahres Ich immer mehr in Griffin, der nicht nur reich, sondern auch mächtig und auf eine ganz andere Weise als Dandy gut aussehend ist. Und außerdem lebt in seinem Hause auch noch Emily, eine kleine, rothaarige Irin, die eine bahnbrechende Erfindung nach der anderen abliefert. Und natürlich Sam Morgan. Sam, der von einem Automaten, einem Roboter aus ungeklärten Gründen so gut wie getötet wurde. Sam, den Emily wieder auf die Beine gebracht hat, indem sie sein Herz durch ein mechanisches ersetzt hat, ebenso wie die Knochen seines rechten Armes. Und außerdem gibt es da ja auch noch Jasper Rale, den loyalen, wie auch übermenschlich schnellen Cowboy aus den Staaten.

Und gemeinsam gedenken sie das Mysterium um den Maschinisten aufzuklären, der für das außer Kontrolle geraten von mehr als nur dem Automaten, der Sam verletzt hat, verantwortlich ist. Schließlich bedroht er das Empire und was noch schlimmer ist - das Leben der Queen! Ein Glück, dass Griffin Finley dabei hilft, ihre so unterschiedlichen Seiten zu vereinen, so dass sie, als es an der Zeit ist, mit Sam, Griff, Emily und Jasper Seite an Seite kämpfen kann ...

Da Steampunk so ziemliches Neuland für mich ist, war die Szenerie zunächst ein wenig verwirrend, wenn nicht gar verstörend für mich. Ich meine ganz im Erst - gepiercte Lordschaften um 1900? Aber nachdem sich diese Verwirrung endlich mal gelegt hatte, konnte ich das Buch richtig genießen - so richtig, richtig, richtig. Ich für meinen Teil mag Griffin sehr - und auch den Cliffhanger am Ende des Buches, der mich innerhalb einer Seite von einem "Was soll denn diese Sch ... der Mist jetzt?!" zu "Uiiii, wie tollig!" hat springen lassen. Ganz ohne Worte toll das Buch, auch wenn der Schreibstil manchmal ein wenig langatmig daherkommt.