[REVIEW] Michaela Grünig: Wie ich Brad Pitt entführte

Amüsant. Unterhaltsam. Gut.

Titel: Wie ich Brad Pitt entführte
Autor/in: Michaela Grünig
Erscheinungsjahr: 2013
Originaltitel: Wie ich Brad Pitt entführte
Verlag: Droemer Knaur
Preis: 4,99€ (E-Book)
Seiten: 380
- Rezensionsexemplar -

KLAPPENTEXT:
Vicky Leenders, die verwöhnte und etwas naive Tochter eines reichen und einflussreichen Kölner Geschäftsmannes, verliebt sich in Tom Schneider, dem Star einer TV Soap-Opera, die in der Kölner Südstadt spielt. Da für sie die Grenzen zwischen Fiktion und Realität nicht immer eindeutig verlaufen, hält sie das Alkoholproblem, mit dem Tom sich laut der Regenbogenpresse herumschlägt, für echt, und entführt ihn kurzerhand, um ihn zum Entzug zu zwingen. Über ihre Abenteuer bei dieser Entführung schreibt sie in einem Blog.

Natürlich bleibt diese Entführung nicht unbemerkt, sie ruft die Polizei und einen Reporter des lokalen Boulevardblatts auf den Plan…


ZUSAMMENFASSUNG:
Wenn es eines im Leben von Vicky Lenders gibt, dessen sie sich absolut sicher ist, dann dass die TV-Seifenoper "Südstadt" ihr Leben verändert hat. Oder um genau zu sein - Tom Schneider, der in der Serie den smarten, ach so charmanten Bullen mit dem gebrochenen Herzen spielt. Tatsächlich reicht ihre Vernarrtheit, um nicht zu sagen Liebe betrefflich ihres Angebeteten aus, um sich berufen zu fühlen, ihn vor sich selbst retten zu wollen, macht der werte Herr Schneider ja gerade reichlich Schlagzeilen mit seiner Alkohol- und Drogensucht.

Doch wie es gar nicht anders sein kann, entwickelt sich Vickys Entführung des deutschen Brad Pitt allzu schnell zum ultimativen Desaster, in dem sehr bald außer Vicky auch noch deren beste Freundin und innige Tom Schneider-Hasserin Linda, ein findiger Reporter, ein allzu attraktiver Kommissar, dessen eifersüchtige Kollegin und nicht zuletzt Tom Schneiders Manager mitmischen. Und diese Mischung kann ganz einfach nicht gutgehen ...

FAZIT:
Liebenswert komisch trifft auf "Was zum Teufel?!". In ihrem doch ziemlich außergewöhnlichen Roman, "Wie ich Brad Pitt entführte", nimmt Michaela Grünig ihre Leser mit auf ein Abenteuer, wie es in der Welt der Bücher zweifellos seinesgleichen sucht. Zum einen haben wir da Vicky Leenders mit ihrer verrückt-verschrobenen Art, deren Fanliebe doch sehr kreativ-drastische Ausmaße annimmt. Und dann ist da natürlich ihr Brad Pitt, Tom Schneider, ebenfalls so ganz anders, als man erwarten würde.

Nimmt man zu diesen beiden noch die einzigartigen Randcharaktere hinzu, hat man einen Roman, der einfach nur Spaß macht - sogar Lesern, die sich sonst nur sehr schwer für deutsche Autoren und ihre Werke begeistern können. Einzig der Schluss hat mich dann doch enttäuscht. Man hätte einfach mehr daraus machen können. Statt die Krönung der ganzen Geschichte zu werden, war er aus meiner Sicht leider eine richtige Enttäuschung. Dennoch - ein sehr unterhaltsames Buch!

Für die Bereitstellung dieses außergewöhnlichen Rezensionsexemplars vielen Dank an