[REVIEW] Ken Bruen: London Boulevard

Titel: London Boulevard
Autor/in: Ken Bruen
Erscheinungsjahr: 2010
Originaltitel: London Boulevard
Verlag: Suhrenkamp
Preis: 8,95€
Seiten: 262







Gnadenlos, schnell und wenn es sein muss außerordentlich brutal - ein Typ wie Mitchell scheint wie geboren für ein Dasein zwischen Drogendealern und Geldeintreibern. Als sich ihm die Chance bietet, ein neues Leben anzufangen, holt seine Vergangenheit ihn ein. Und Mitchell muss zurückschlagen.

Er ist kaum einmal zehn Minuten auf freiem Fuß und schon bricht Mitchell einem Wildfremden den Arm. Nach drei Jahren im Knast, die er wegen schwerer Körperverletzung absitzen musste, hat ihn nun sein Leben wieder. Und ehe er sich versieht, hat er sogar einen neuen Job: Mädchen für alles in den Diensten einer alternden Theaterschauspielerin, die nach mehr als dreißig Jahren noch immer an ein Comeback glaubt. Doch Mitch hätte sich niemals träumen lassen, auf was er sich mit diesem Job wirklich einlässt …

Böse – das ist so ziemlich das Wort, das Bruens London Boulevard am besten beschreibt. Schon seit einer halben Ewigkeit auf meiner Wunschliste und nie vorrätig, wenn ich mich dazu entschlossen hatte, es mir nun endlich zu kaufen, habe ich mit dieser fragwürdigen Tradition nun doch noch gebrochen und es die Tage gekauft.

Und hier haben wir definitiv ein Buch, bei dem einem die Haare zu Berge stehen – ganz im wörtlichen Sinne. Hart, brutal und ohne Gnade. Mord, Gewalt, Drogen, Sex. Oder kurzum: ein Buch, dessen Hauptcharakter es mühelos in meine ganz persönliche „List of Bastards“ schafft, in der sich bereits Gestalten, wie beispielsweise John Niven’s Steven Stelfox aus „Kill Your Friends“, Guy de Maupassant’s Georges Duroy aus „Bel-Ami“ oder auch Don DeLillo’s Eric Packer aus „Cosmopolis“ tummeln. Eine fragwürdige Ehre, daher auch nur drei Welten.