Erscheinungsjahr: 2010
Originaltitel: Magic Strikes
Verlag: LYX
Preis: 12,95€
Seiten: 336
Duell der Schatten bei Amazon
Was geschieht bei den geheimnisvollen Midnight Games? Diese Frage
stellt sich die ehemalige Söldnerin Kate Daniels, als ihr Werwolffreund Derek
nicht weit von der Arena, in der die blutigen Kämpfe stattfinden, halbtot
aufgefunden wird. Bei ihren Ermittlungen kommt Kate einer Verschwörung auf die
Spur, die nicht nur alle Gestaltwandler vernichten, sondern auch ihr dunkles
Geheimnis ans Licht bringen könnte …
Alles nimmt seinen Anfang damit,
dass Derek, Kates Freund und Werwolf bei Saiman einbricht, einem Mann, der sich
in jedes menschliche Wesen verwandeln kann, auf das er gerade Lust hat. Der
Grund für Dereks Verstoß gegen die Regeln der Gestaltwandler ist ebenso simpel
wie unspektakulär: er wollte Saiman Tickets zu den legendären und ebenso
verbotenen Midnight Games stehlen. Natürlich haut Kate ihn aus der Sache raus
und stellt ihn zur Rede. Als er ihr gesteht, dass es im Grunde nur um ein
Mädchen geht, das Teil eines der Teams bei den Games ist, ist Kate beinahe
enttäuscht.
Als Gegenleistung dafür, dass
Saiman über Dereks kleinen Ausflug in die Kriminalität Stillschweigen bewahrt,
willigt sie ein, ihn – ausnahmsweise mal ganz damenhaft und ohne ihren Best
Buddy, ihr Schwert Slayer – zu den Games zu begleiten. Dass sie dort auf Livie,
das Mädchen trifft, dem sie von Derek eine Nachricht übergeben soll, erweist
sich zunächst als glücklicher Zufall. Weitaus weniger glücklich wird der Abend
jedoch, als Kate die Gruppe der „Reaper“, der Livie angehört, kämpfen sieht und
feststellen muss, dass an ihnen so gar nichts Menschliches ist, obgleich
diverse im Vorfeld der Games durchgeführte Tests standhaft das Gegenteil
behaupten
Als Kate Saiman dann auch noch
das Leben retten muss, weil einer der Reaper ein reichlich seltsames und ebenso
mörderisches Geschöpf auf ihn angesetzt hat und sie daher nicht rechtzeitig an
dem Ort sein kann, an dem sich Derek mit Livie verabredet hat, gerät alles ßer
Kontrolle. Der junge Werwolf wird fast zu Tode geprügelt, mit Silber übergossen
und zudem aus unerfindlichen Gründen daran gehindert, von seiner
Menschengestalt in seine Wolfsgestalt zu wechseln, was ihm überhaupt erst
Heilung ermöglichen würde. Kurzum – er stirbt, wenn Kate nicht herausfindet,
was man ihm angetan hat.
Fast, als wäre das alles längst
nicht genug, mischt allzu bald auch der Herr der Bestien höchstpersönlich ein
wenig mit. Curran nämlich hat keine Ahnung davon, was da vor sich geht. Was mit
Derek passiert ist und wer in seiner Stadt die Gestaltwandler verstümmelt und
dann hinrichtet, hat Jim, sein Sicherheitschef und einer von Kates ältesten
Freunden nämlich vor Seiner Majestät geheim gehalten. Dass Curran das nicht so
hinnimmt – und das als Alpha sämtlicher Gestaltwandler Atlantas auch nicht kann
– ist klar.
Während Kate also versucht, Derek
zu retten, verlangt Curran Aufklärung, wobei es auch nicht gerade viel weiter
hilft, dass er Kate nach wie vor nach allerbester Gestaltwandlermanier umwirbt
und sie das … verwirrt. Überdies gibt es nach einer Weile eine ganze Reihe von
Leuten, die die Reaper bluten sehen wollen. Im Grunde also kein Wunder, dass
die Monster am Ende Kate und Co in einer Arena auf Leben und Tod gegenüber
stehen …
Da hätten wir also Teil 3 der
Stadt der Finsternis von Ilona Andrews. Und es hat solchen Spaß gemacht. Anders
kann ich das Lesen dieses Buches wirklich nicht beschreiben, als mit diesem
einen Wort: Spaß. Diese beiden – also Ilona und ihr Mann Andrew – beherrschen
es wirklich auf schier unnachahmliche Weise, Sarkasmus, Witz und reinsten
Zynismus so übergangslos mit Gemetzel und Blut, wie auch einer überaus
amüsanten Liebesgeschichte zu kombinieren, dass man so etwas wohl kein zweites
Mal finden wird. Auch dieses Mal wieder große Klasse.
Und das natürlich auch nicht
zuletzt deshalb, weil Kate und Curran allmählich wirklich Fortschritte zu
machen scheinen. In Richtung eines nackt servierten Abendessens. Oder zumindest
in Richtung eines fast nackt servierten Abendessens. Wer das Buch gelesen hat,
wird wissen, was ich meine. Und ich empfehle das wirklich mehr als wärmstens.
Voll verdiente vier Welten … aufgrund meines – das muss ich leider, leider
einräumen – hin und wieder leicht angegriffenen Magens und einer leichten
Überdosis Hinduismus.