Erscheinungsjahr:
2011
Originaltitel:
Clockwork Angel
Verlag: Arena
Preis: 18,99€
Seiten: 576
Notes: Teil 1 der
Chroniken der Schattenjäger
Clockwork Angel bei Amazon
London, 1878. Die sechzehnjährige Tessa sollte sich eigentlich darauf
konzentrieren, ihren verschwundenen Bruder zu suchen – und nicht, sich in zwei
Jungen gleichzeitig zu verlieben. Während in Londons Straßen nach Einbruch der
Dunkelheit finstere Kreaturen umherschleichen, verstrickt Tessa sich immer
stärker in ein gefährliches Liebesgeflecht. Und schon bald braucht sie all ihre
Kräfte, um nicht nur ihren Bruder zu retten, sondern auch ihr eigenes Leben.
Als Tessa von den Vereinigten
Staaten aus nach England reist, drehen sich ihre Gedanken einzig und allein um
ihren Bruder Nathaniel, den sie schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen hat
und bei dem sie von nun an leben soll, ist ihre Tante, die auch Nate aufgezogen
hat, doch erst kürzlich gestorben. Doch kaum hat sie das Schiff verlassen, das sie
nach London gebracht hat, kommt alles ganz anders. Vorgeblich im Auftrag ihres
Bruders wird sie von zwei mysteriösen älteren Damen – Mrs. Dark und Mrs. Black –
abgeholt und anschließend in deren Haus festgehalten.
Unter der Anleitung von Black und
Dark soll sie ihre Fähigkeit entfalten. Eine Fähigkeit von der Tessa bis dahin
keine Ahnung hatte. Und obgleich sie sich zunächst weigert und fest daran
glaubt, keine übersinnlichen Fähigkeiten zu haben, muss sie bald doch
feststellen, dass sie falsch liegt. Denn ihre Gabe gibt ihr die Möglichkeit, in
die Gestalt eines jeden Menschen zu schlüpfen, ob tot oder lebendig.
Als man ihr dann jedoch verkündet,
dass am Abend ihr zukünftiger Ehemann eintreffen soll, ein überaus dubioses
Individuum, plant sie ihre Flucht. Aber ehe sie ihren Plan in die Tat umsetzen
kann, stolpert jemand buchstäblich in ihre Gefängniszelle, ihr Zimmer hinein.
Will Herondale. Kein geringerer als ein Schattenjäger, der die alten Damen als
Hexen bezeichnet und mit dessen Hilfe und der Hilfe seiner Verbündeten, Tessa
die Flucht gelingt.
Als Tessa bald darauf aus ihrer
Bewusstlosigkeit erwacht, findet sie sich im Institut wieder. Im Institut der Londoner
Schattenjäger, die schon seit Ewigkeiten die Menschheit vor den
Schattenweltlern – Vampiren, Werwölfen und ähnliches – beschützen. Und eben
dort lernt sie dann auch Jessamine, Jem und die Leiter des Instituts, Charlotte
und Henry kennen. Während Jessamine zwar eine Schattenjägerin ist, dies aber
standhaft verleugnet und sich weigert, für den Kampf zu trainieren, scheint es
Will als eine Art Berufung zu sehen.
Jem hingegen könnte sich als
bester Freund von Will und Kampfpartner, kaum mehr von ihm unterscheiden. Denn
während Will pausenlos tut, wonach ihm ist, sagt, was niemand hören will und
mit seinem schwarzen Haar und den blauen Augen reihenweise Frauenköpfe
verdreht, ist Jem nicht nur äußerlich mit seinem beinahe weißen Haar und den
ebenso hellen Augen das ultimative Gegenteil. Nein, anders als Will ist Jem
auch todkrank und fristet sein verbliebenes Leben mit der Einnahme von giftigem
Dämonenblut. Und dennoch verliebt Tessa sich in alle beide.
Doch während Tessa noch mit ihren
Gefühlen zu kämpfen hat, kommt die Gefahr immer näher. Denn ihr Bruder Nate
wurde von einem Vampir gefangen genommen und soll nun als Snack bei einer
Blutsaugerparty herhalten. Und nicht nur das. Überdies stellt irgendjemand mit
finsteren Absichten eine Klockwerk-Armee zusammen, eine Armee aus mechanischen
Menschen, für die der mysteriöse Jemand auch tötet, nur um seine Maschinen wie
Menschen aussehen zu lassen. Fragt sich nur, ob Tessa nicht nur ihr Gefühlschaos
in den Griff bekommen, sondern auch ihren Bruder retten und die Klockwerk-Armee
besiegen kann …
Da wären wir dann also. Nachdem
ich es einfach nicht so ganz hinbekommen habe, die englische Originalversion
dieses Buches zu lesen, musste ich am Samstag während meines Besuchs in der
Bibliothek einfach zuschlagen, als ich dort die deutsche Ausgabe entdeckt habe.
Seit gestern Mittag habe ich also durch gelesen – und das mit größtem Spaß.
Nicht nur, dass ich die Bücher von Cassandra Clare allmählich wirklich vermisst
habe. Nein, auch die versteckten Hinweise auf die Zukunft – die ja in den
Chroniken der Unterwelt erzählt wird – machten das Lesen zu etwas ganz
Besonderem.
Will und Jem sind derart
unterschiedliche, wie faszinierende Charaktere, dass ich Tessas Zwist nur zu gut
verstehen kann. Als Auftakt einer weiteren Buchreihe lässt Clockwork Angel auf etwas
ganz Großes und Einzigartiges hoffen. Aus diesem Grunde volle Punktzahl für den
ersten Teil der Chroniken der Schattenjäger.