[Book vs. Movie] "Beastly" von Alex Flinn

Ich glaube es war wohl so Oktober oder November 2010, als ich Alex Flinn's Buch Beastly gekauft habe. Was ich allerdings noch ganz genau weiß, ist, dass ich es in einem Rutsch durchgelesen habe, weil mir die Geschichte so unglaublich gut gefiel. Schon als ich klein war, war Die Schöne und das Biest eines meiner absoluten Lieblingsmärchen. Klar, dass mir da diese wunderbare Neuauflage gleich ans Herz gewachsen ist.

Und dass die Geschichte ebenfalls verfilmt wurde, ist mir natürlich auch nicht entgangen. Daher befindet sich besagte DVD nun auch seit nun schon annähernd zwei Jahren in meinem Besitz. Wurde also langsam, aber sicher mal Zeit, dass ich in diesem Fall Buch und Film gegenüber stelle ...


DIE STORY
An seiner Schule hat Kyle das Sagen. Mit einem berühmten Nachrichtenmoderator als Vater, hat er zum einen die Mittel dazu, an der Schule den Ton anzugeben. Zum anderen sieht er aber zudem auch noch unverschämt gut aus, was er auch nur zu gut weiß. Und ganz so, wie sein Vater es ihm beigebracht hat, behandelt er schöne Menschen mit – zumindest für seine Begriffe – Respekt, während er Menschen, die in seinen Augen hässlich oder einfach nur komisch sind, wie Dreck behandelt.

Wenn das Kyles einzige Charaktereigenschaften gewesen wären, die ihn zwar beliebt, aber auch verhasst machen, wäre das, was ihm schon bald passieren würde, nie passiert. Aber nein. Denn Kyle ist zu allem Überfluss auch noch ganz versessen darauf, Mitschüler, die seiner Meinung nach unter ihm stehen, zu demütigen. Und als er bei einem seiner Streiche die Außenseiterin Kendra aufs Korn nimmt, sich statt eines vermeintlichen Versöhnungsangebots vor der ganzen Schule über sie lustig macht, nimmt das Unheil seinen Lauf.

Denn Kendra ist nicht irgendwer. Sie ist eine Hexe und hat Kyles unmöglichem Verhalten gegenüber anderen schon lange zugesehen. Statt von Kyles Grausamkeit ihr gegenüber getroffen zu sein, geht sie zum Gegenangriff über und verwandelt ihn in ein von Narben übersähtes, verunstaltetes Monster, indem sie seinen Charakter sein Aussehen bestimmen lässt. Doch auch eine Hexe ist nicht ohne Ende grausam. So gibt sie Kyle die Chance, innerhalb von zwei Jahren einen Menschen zu finden, der ihn – auch mit Entstellung – aus tiefstem Herzen liebt. Findet er niemanden, wird er für immer so hässlich bleiben ...


DAS BUCH
Beim Buch gefiel mir auf den ersten Blick zuerst einmal das Cover. Das Schwarz mit den Dornenranken, der weißen Rose und der roten Schrift ist ein richtiger Hingucker. Wirklicher sehr passend zur Geschichte.

Im Buch selbst war Kyle, oder viel mehr Adrian, wie er sich später nennt, der "Hingucker". Zu Anfang einfach unerträglich arrogant und selbstsüchtig, machte er im Verlauf der Geschichte eine eine unglaubliche Wandlung durch, die ihn mir schon bald sehr, sehr sympathisch machten – und dass, obwohl er ja eigentlich das "Biest" in der Geschichte ist. Was seine große Liebe Lindy angeht, so kann ich auch über sie nichts Negatives sagen.

Alles in allem zeigt das Buch ziemlich anschaulich, wie wichtig es bisweilen ist, wenn man nicht gleich durch Äußerlichkeiten auf den Charakter einer Person schließt, sondern sich erst einmal die Zeit nimmt, sie kennen zu lernen, ehe man über sie urteilt. Das alles zu veranschaulichen und zudem auch noch eine wirklich schöne Liebesgeschichte einzubauen, gelang Alex Flinn hier völlig reibungslos.


DER FILM
Als eins der ersten Dinge im Film, fiel mir natürlich gleich auf, dass Alex Pettyfer in der Rolle des Kyle, Kingston mit Nachnamen hieß und nicht Kingsbury. Eine ziemlich seltsame Änderung, wie ich finde. Außerdem sah der werte Mr. Pettyfer auch nach seiner "Verwandlung" nicht wie eine Art Werwolf aus, wie im Buch beschrieben. Stattdessen war er seine Haare los, hatte ein paar kleinere Narben, jede Menge Tätowierungen (A/N: entschuldigt, aber das schreibt man wirklich so) und dazu noch seltsam silbrige Linien überall am Körper. Und hässlich sah das alles nun wirklich nicht aus – was vielleicht auch daran liegen könnte, dass man einen Alex Pettyfer nur ziemlich schwierig verunstalten kann. Fakt.
Nach diesen Abweichungen von der Buchvorlage kam auch gleich die nächste – seltsame – Änderung. Denn anders als im Buch nennt sich Kyle nach seiner Verwandlung durch Kendra nicht wie im Buch Adrian, sondern Hunter. Und wieder eine Änderung, die einfach nur unnötig ist, wenn ihr mich fragt. Wirklich sehr irritierend.

Was die Besetzung angeht, kann ich nur sagen, dass Alex Pettyfer als Kyle/Hunter eine super Figur macht. Vanessa Hudgens fand ich in der Rolle der Lindy völlig deplatziert – und das nicht nur, weil sie der Vorlage im Buch nicht einmal ansatzweise ähnlich sieht. Für mich passte sie einfach nicht, war zu hübsch, als dass die Botschaft, dass Kyle sich am Ende in ein ganz normales und nicht übermäßig hübsches Mädchen verliebt, überhaupt durchkommen konnte.

Auch Mary-Kate Olson fand ich als Kendra nicht überragend. Zu hohe Absätze und zu viel gut platziertes Make-up. Was nun Kyles Hauslehrer Will und seine Haushälterin angeht, so fand ich Neil Patrick Harris einfach großartig und Lisa Gay Hamilton ganz wunderbar.


RESÜMEE
Natürlich kann ich euch das Buch nur ans Herz legen. Doch auch der Film sorgt für nette Unterhaltung und hat auf der DVD sogar den Ausgang des Buches als alternatives Ende zu bieten, was für mich ein sehr großer Pluspunkt ist. Ein anderer Punkt, der für den Film spricht, hört auf den Namen Alex Pettyfer – und das sagt ja eigentlich alles. Also …

Buch: Unbedingt lesen!
Film: Für zwischendurch ganz in Ordnung.